Nachrichten

Editorial

Flexibler Strommarkt

Die Strommarktreform setzt auf Flexibilitäten und Erneuerbare Energien, um eine klimaneutrale Versorgung zu gewährleisten. Dabei werden Speichertechnologien und Sektorenkopplung als Schlüssel betrachtet. Zudem soll ein faires Wettbewerbsumfeld Investitionen fördern. Klingt gut. Allerdings bleibt zu hinterfragen, ob die notwendigen und tiefgreifenden Veränderungen auch in der Praxis wirklich ohne große Reibungsverluste umsetzbar sind. 

Lösungen & Cases

Neuer Ammoniak-Importterminal ebnet Brunsbüttel Weg in die Wasserstoffwirtschaft

Mit der offiziellen Inbetriebnahme eines neuen Importterminals für Ammoniak hat der norwegische Industriekonzern Yara den Grundstein für die weitere Dekarbonisierung gelegt. Über die neue Anlage in Brunsbüttel sollen jährlich bis zu drei Millionen Tonnen CO2-armes Ammoniak nach Europa importiert werden.

Interview

Strommarktreform geht nicht ohne Flexibilitäten und Erneuerbaren Energien

Im Rahmen einer Sitzung der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) erläuterte BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Strommarktreform. Dabei müsse der Schwerpunkt besonders auf der Förderung von Flexibilitäten liegen, die als zentrales Prinzip des neuen Strommarkts dienen und der Schlüsselrolle der Erneuerbaren Energien gerecht werden. 

Daten & Fakten

Offshore-Wasserstoffgewinnung deutlich produktiver als Onshore-Variante

Die Produktion von Wasserstoff direkt bei Offshore-Windkraftanlagen reduziert die Energieverluste und Investitionen in lange Transportwege für den Strom, wodurch sich im Energiesystem jährlich bis zu 4,3 Milliarden Euro einsparen lassen können. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Fraunhofer IEE.

Forschung & Innovation

Künstliche Photosynthese ermöglicht solare Kraftstoffe

Ein an der Universität von Michigan entwickeltes künstliches Photosynthesesystem kann Kohlenstoffatome mit hoher Effizienz zu Kohlenwasserstoffen verbinden. Das System produziert Ethylen, einen wichtigen Rohstoff für Kunststoffe, mit einer wesentlich höheren Effizienz und Stabilität als vergleichbare Systeme. Damit könnte Kohlendioxid, das sonst in die Atmosphäre entweicht, effizient für die Herstellung von Kunststoffen genutzt werden. 

Politik & Regulierung

Habeck: Energie-Politikwechsel würde sich für Industrie „bitter rächen“

Der eingeschlagene Kurs beim Erneuerbaren-Ausbau und vor allem beim Abbau von Genehmigungs-Hemmnissen müsse fortgesetzt werden, mahnt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, zu Gast beim BNE. Ein Nachlassen oder gar eine Abkehr von getroffenen Regelungen zur EE-Ausbaubeschleunigung würde nicht zuletzt die Industrie treffen.

Politik & Regulierung

Strengere Energieeffizienz-Vorgaben für Rechenzentren

Seit November 2023 verschärft ein neues Gesetz den bestehenden Kanon der Energie-Regularien insbesondere für Rechenzentren. Das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) verpflichtet die Betreiber ab 300 KW Nennanschlussleistung über die Energieeinsparung hinaus auch zu einem detaillierten Energie-Reporting.

Best Practice

Neue klimaneutrale Produktionsanlage für PEM-Elektrolyse-Stacks

Mit viel Polit-Prominenz wurde nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit in Hamburg mit dem vollautomatisierten GigaHub von Quest One eine neue hochmoderne Produktionsanlage für PEM-Elektrolyse-Stacks in Betrieb genommen. Die neue Anlage soll die Elektrolyseur-Produktion in Deutschland zur Herstellung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab antreiben.

Best Practice

Münchens Tunnel werden durch LED-Beleuchtung umweltfreundlicher

Im Auftrag der Landeshauptstadt München werden im Heckenstaller- und Luise-Kiesselbach-Tunnel auf über 2 Kilometern neue Beleuchtungssysteme installiert. Die Umstellung auf LED-Technologie soll signifikante Energieeinsparungen ermöglichen und die Betriebssicherheit der beiden Tunnel am Mittleren Ring verbessern. Die Bauarbeiten beginnen im Oktober 2024.

Editorial

Strukturierte Transformationspolitik

Der „Clean Industrial Deal“ ist verbesserungswürdig, so das kritische Urteil des Parser Institute for Climate Economy. Während sich auch andere Volkswirtschaften erfolgreich einer grünen Industriepolitik zuwenden, müssen Akteure in der EU weitere Nachteile, wie hohe Energie- und Arbeitskosten ausgleichen. Die öffentliche Finanzierung muss zielgerichtet und auf die Bedürfnisse des Marktes ausgerichtet werden.