Die wieder aufgeflammte Diskussion um die Aufhebung der einheitlichen deutschen Strompreiszone ist mehr als notwendig. Dem Markt fehlen Anreize, um Erzeugung und Verbrauch miteinander zu synchronisieren oder mit Flexibilitätsoptionen, wie Batteriespeichern, netzdienlich zu ergänzen. Es fehlt ein passendes Marktdesign, der verzögerte Netzausbau nach Süden wird es allein kaum richten können.

Schleswig-Holstein ist nach Darstellung von Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) auf einem guten Weg, bis 2040 das erste klimaneutrale Industrieland zu werden. Gegenüber energy.prime bringt er erneut die Aufteilung des deutschen Energiemarktes in regionale Strompreiszonen ins Spiel.

Abwässer aus der Lebensmittelindustrie bergen ein enormes Energiepotenzial, wie das Forschungsprojekt HyTech der Fachhochschule Münster zeigt, das als Blaupause für viele Industrieunternehmen dienen kann. In innovativen Reaktoren gewinnt das Team durch dunkle Fermentation nachhaltig Biowasserstoff und Methan. Dieses Verfahren könnte Unternehmen dabei unterstützen, ihren CO2-Fußabdruck erheblich zu verkleinern und einen Teil ihres Erdgasverbrauchs zu ersetzen.

Weltweit unterstützen institutionelle Finanzinvestoren die fossile Brennstoffindustrie mit 4,3 Billionen US-Dollar, die in Anleihen und Aktien von entsprechenden Unternehmen investiert wurden. Dabei müsste das Jahr 2024 eigentlich ein Wendepunkt sein, um die Pariser Klimaziele noch erreichen zu können.

Der Automobilzulieferer Leoni versteht Nachhaltigkeit als Innovationstreiber und will das Tempo für den Weg zur Klimaneutralität beschleunigen. Ausgehend vom Basisjahr 2023 soll der CO2-Footprint der Produkte bis 2030 halbiert werden.

Führende deutsche Wirtschaftswissenschaftler haben sich gegen eine einheitliche deutsche Strompreiszone ausgesprochen und plädieren für die Bildung von lokalen Strommärkten, um neue Investitionen anzureizen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am 15. Juli in Berlin die Förderbescheide über 4,6 Milliarden Euro für 23 zukunftsweisende Wasserstoff-Infrastrukturprojekte übergeben.

Durch Sonnenenergie erzeugter Wasserstoff könnte künftig fossile Brennstoffe weitgehend ersetzen und zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Im Rahmen des Neo-PEC-Projekts haben Experten des Fraunhofer-Instituts ein Tandem-Modul entwickelt, das eigenständig und sicher grünen Wasserstoff aus Sonnenenergie produziert.

Grüner Stahl soll der Stahlindustrie nicht nur in Deutschland den Weg in die Klimaneutralität ebnen. Aber die Transformation weg von Kohle und Koks hin zu erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff ist zeitaufwendig und kostspielig. Der EVP-Vorstoß für einen Stahlpakt ist also folgerichtig und dringend notwendig. Dem Papier müssen nun Taten folgen, damit die Branche eine Zukunftsperspektive hat.

Die Konservativen im EU-Parlament fordern mit einen Europäischen Stahlpakt Sofortmaßnahmen zur Stabilisierung der Stahlindustrie.